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Verantwortlichkeit | Inhalt | Dipl.biol.univ. Stephan Rollfinke | Übersetzung | Dipl.biol.univ. Stephan Rollfinke |
Am Anfang war Nichts. Aber alles war erfüllt von strahlender, reiner Energie. In dieser immerwährenden Energie entstand eine winzige Blase der Raumzeit. Auch sie war gefüllt mit Energie. Diese Raumzeitblase dehnte sich schneller aus als das Licht. Durch die rasche Ausdehnung der Raumzeitblase entstand ein negativer Druck. Um diesen auszugleichen schoss immer mehr Energie in die Blase hinein. Gleichzeitig bewirkte die Ausdehnung, dass sich das Innere der Raumzeitblase langsam, sehr sehr langsam, abkühlte. Mit der Raumzeitblase hatte sich ein Feld gebildet, dass die Blase erfüllte, das Higgsfeld. Winzige Bereiche der Energie in der Raumzeitblase fühlt sich stärker ab als andere und aus Energie bildete sich Materie. Das entstandene Higgsfeld interagierte mit materiebehafteten Teilchen und der Raumzeit und bremste diese Teilchen ab. Dann kam es zu einem Symmetriebruch.
Was ist das?
Wenn Wasser zu Eis gefriert, kommt es auch zu einem Symmetriebruch. Aus dem Durcheinander der beweglichen Wassermoleküle bildet sich, wenn man diese abkühlt, eine Gitterstruktur die wir als Eis oder Schnee kennen. Der Übergang aber von freien Wassermolekülen zu Eiskristallen gestaltet sich wie die Entscheidung des Esels mit der Karotte.
Was soll jetzt dieser Esel?
Nun stell dir vor es gibt einen Esel vor dem liegen zwei Karotten in genau gleichem Abstand. Der Esel erhält das Versprechen, dass er eine der Karotten fressen darf, aber nur dann, wenn er sich für den kürzesten Weg entscheidet. Was glaubst du was passiert?
Stelle dir vor du bist der Esel. Welche Karotte nimmst du? Die rechte oder die linke? Was ist der kürzeste Weg? Glaubst du wirklich du würdest sofort zuschnappen in irgendeine Richtung? Oder würdest du auch erst einmal versuchen, zu überlegen, was wirklich der kürzeste Weg ist?
Der Esel jedenfalls gerät ins Nachdenken. Und dieses nachdenken braucht Zeit. Und es dauert eine Weile, bis er sich entscheidet. Und diese Weile kann ganz schön lange dauern.
Genauso ist es mit den Wassermolekülen. Sie brauchen Zeit um ihre Symmetrie zuordnen. Und Symmetrie hat mit Anordnung in Raum und Zeit zu tun.
Wie lange kann so etwas dauern?
Wir wissen, dass Wasser bei 0 °C gefriert. Aber das ist nicht immer so. Wenn wir Wasser völlig in Ruhe lassen und es immer weiter abkühlen, dann beginnt es "nachzudenken". Natürlich kann Wasser nicht denken. Aber es braucht Zeit für eine Entscheidung. In dieser Zeit kühlt es aber immer weiter ab. Nach und nach befinden sich die Wassermoleküle in einem falschen Gleichgewicht. Eigentlich müssten sie sich schon zu Kristallstrukturen angeordnet haben, aber aufgrund des Entscheidungsproblems sind sie noch immer unstrukturiert. Auf diese Weise kann Wasser deutlich unter -10 °C abkühlen, bevor sich dann, schlagartig, ein Kristall bildet. Jetzt haben wir unseren Symmetriebruch. Und das gleiche passiert mit materiebehafteten Teilchen, die aus der reinen Energie ausfallen und durch das Higgsfeld zu einer Interaktion mit der Raumzeitblase gezwungen werden.
So kommt es zum Ende der inflationsartigen Ausdehnung der Raumzeitblase und es strömt keine weitere Energie nach.
Nun wirst du sagen, wie soll das sein? Da gibt es jetzt eine Raumzeitblase angefüllt mit Energie und ersten Teilchen die mit der Blase interagieren und Materie bilden werden. Kann denn wirklich Etwas aus gar nichts entstehen?
Ich muss dir Recht geben. Die Energie muss erhalten bleiben. Es kann nicht Etwas aus Nichts entstehen.
Wie geht es also, dass in der Raumzeitblase Energie und Teilchen übrig bleiben?
Stell dir vor, alles was in der Blase entstanden ist wären alle Menschen auf der Erde. Dummerweise sind aber nicht nur Teilchen, sondern auch ihre Antiteilchen entstanden. Wenn ein Teilchen ein Antiteilchen trifft, lösen sie sich zu reiner Energie auf. Das war die Energie die in die Raumzeitblase einströmte als sie sich immer weiter ausdehnte. Teilchen und Antiteilchen vernichten sich also gegenseitig. All diese Teilchen und Antiteilchen sind also alle Menschen auf der Erde. Nun treffen sich Teilchen und Antiteilchen und die große Vernichtung beginnt. Am Ende bleibt ein einziger Mensch übrig. Dieser eine Mensch repräsentiert das, was in der Raumzeitblase übrig blieb und in der Folge alle Galaxien und Sterne, Planeten und Monde bildete die heute das Universum anfüllen.